Projekte

Was, wann, wo…

Am Freitag, den 25.10.2019,  war es wieder soweit. Das vor drei Jahren noch auf Freiwilligenbasis begonnene und in den Schultag integrierte Pilotprojekt „Bewerbungstraining der 10ten Klassen“ fand mit einigen Weiterentwicklungen erneut statt.

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Das Grundgerüst: Vorbereitungen und Ablauf organisieren…

In Zusammenarbeit mit Frau Heinrich von der Agentur für Arbeit und den Kursleiterinnen des 10ten Jahrgangs wurden die Jugendlichen je nach Fähigkeiten, Interesse oder sogar schon konkretem Berufswunsch auf acht repräsentative Berufsfelder und UnternehmensvertreterInnen aufgeteilt. Im Anschluss erfolgte dann die Planung der Raumbesetzung und entsprechender Termine, an denen die SchülerInnen mit ihren vollständigen und überarbeiteten Bewerbungsunterlagen erscheinen sollten. Die Vorstellungsgespräche selbst waren nunmehr dreigegliedert: zuerst das Sichten der Bewerbungsunterlagen, darauffolgend das Bewerbungsgespräch selbst und abschließend eine kurze Auswertung zu den vorangegangen Einheiten.

Einige Neuerungen und das schrittweise Wachsen des Projekts…

Neu war diesmal, dass die SuS in Form eines Projekttages ausschließlich den entsprechenden Termin wahrnahmen und nicht zusätzlich den gewohnten Schulalltag nebenher bewältigen mussten und dass eine größere Strukturierung (Raum-, Termin- und Berufsfeldplan usw.) zugunsten der Organisation und Übersichtlichkeit erfolgte sowie das obligatorische Teilnehmen der SchülerInnenschaft. Auch Feedbackbögen zur Evaluierung, in den Kursleiter-Stunden (AST) besprochen, waren ein Novum. All das bewährte sich rückblickend, denn so gab es genügend zeitlichen und konspirativen Raum zur Vor- und Nachbereitung sowie einen verstärkten Fokus der SuS auf das Bewerbungsprozedere.

Generell konnte damit eine realistischere Abbildung möglicher Vorstellungsgespräche realisiert werden und dem Projekt grundsätzliche eine höhere Wertigkeit bzw. Tragweite verliehen werden. So lobte auch Herr Schallert, Pflegedienstleiter und Inhaber vom Percurana Pflegedienst, der das Projekt von Beginn an unterstützt, die von Jahr zu Jahr steigende Professionalität des Konzepts in der anschließenden Auswertungsrunde. Auch neue Ideen für Zukunft wurden schon geschmiedet: Eine Auslagerung des Projekts auf außerschulische Orte, nämlich zu den Betrieben selbst, ist im Gespräch.  Mit dem Verlassen des sicheren Terrains Schule soll die Realsituation noch authentischer simuliert werden. In jeden Fall hat sich das Projekt stetig zu einer festen Größe des berufsorientierten Programms an der BOS etabliert.

Eindrücke, Feedback, Rückmeldungen…

Alle drei Auswertungsformen (die „Vis-aVis-Rückmeldung“ zwischen SuS und Firma, das Podiumsgespräch zwischen Externen/ Vertretern und die Auswertung der Feedbackbögen) förderten ähnliche Aspekte zu Tage:

  • Die gesunde Aufregung der SchülerInnen - so waren selbst die Abgeklärteren unter ihnen in der außerschulischen Situation bedächtiger - zeigte ihr Bewusstwerden und Ernstnehmen der Simulation. Viele erkannten die Relevanz bzw. Chance etwas für ihr späteres Leben mitzunehmen, indem ein solches Bewerbungsgespräch gewissermaßen erprobt oder geprobt wurde.
  • Ihre Kleidung hatten einige ebenfalls an ein „echtes“ Vorstellungsgespräch angepasst, sodass ihr Bemühen und Engagement auch dahingehend erkennbar war.

Im Anschluss der Gespräche kamen die SuS gestärkt und mit neuem Wissen zurück, was eine ehrliche und doch positive, wertschätzende  Rückmeldung der Externen deutlich zeigte und alle bestätigten, dass sie viel gelernt hätten, nämlich was sie beim nächsten Mal anders, besser oder genauso machen würden.

Von Seiten der Externen gab es aber doch auch Potential nach oben: So wünschten sie sich ein besseres Maß private, nicht relevante Informationen zurückzuhalten, mehr Vorbereitung, ein genaueres Informieren über den jeweiligen Beruf bzw. einfach bessere Berufskenntnisse und intensivere Auseinandersetzung mit den eigenen Bewerbungsunterlagen! Trotz wiederholter Vorbereitung und entsprechender Hinweise verschiedener Fachbereiche waren die Bewerbungsunterlagen z. T. unzureichend!

Im Klartext: Einige Jugendliche, die zwar im Bewerbungsgespräch punkten konnten, hätten in der Realität leider nicht einmal die Chance erhalten, zu einem solchen eingeladen zu werden. Der Türöffner Bewerbungsschreiben wäre aufgrund fehlender Sorgfalt und erheblicher Mängel nicht zum Tragen gekommen!!!

Umso wichtiger, dass die SuS diese wichtige Botschaft von den Betrieben (nämlich als Stellvertreter für künftigen Arbeitgeber) als ernstzunehmende Referenz zurückgemeldet bekamen. Im Nachgang waren sich alle einig, die Gespräche seien sehr „authentisch“ in alle Richtungen gewesen und zeigten eben einen realen Querschnitt unserer Schülerschaft.

Danksagung an Kooperationspartner…

Kurz gesagt, dank aller Beteiligten war es ein rundum erfolgreicher und gelungener Tag. Ein besonderer Dank gilt aber allen voran, den Externen, die mit ihrem wertschätzender Umgang, ihrem Engagement und dem sich viel Zeitnehmen, mit ehrlichen, konstruktiven und wertvollen Rückmeldungen/Tipps einen für die Zukunft der Jugendlichen gewinnbringenden Tag gestalteten.

Immer wieder heißt es: „Schule soll auf das Leben vorbereiten“. Ein großer Eckpfeiler dessen ist das Fußfassen im Berufsleben. Und wie sollte das besser gelingen, als durch solche Projekte der BOS, die durch Erproben und Erfahrbarmachen einen wichtigen Beitrag dazu leisten?!

Frau Höppner (Kursleiterin 10/1)

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