Mitwirkung

Drogen2BOS Während unseres Drogenpräventionsprojekts konnten die Schülerinnen und Schüler (SuS) Frau Lindauer-Schulze, Polizeioberkommissarin und kommissarische Koordinatorin des Sachbereiches Prävention der Polizeiinspektion Brandenburg, als Referentin begrüßen. In ihrem 90-minütigen Vortrag interagierte sie hervorragend praxisnah mit den SuS, sie konnte aus ihrem Berufsleben Fallbeispiele nennen, erläuterte sehr anschaulich den schnellen körperlichen Verfall, die rasch wirksamen psychischen Abhängigkeitsprozesse beim Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen. „Welche Gründe können dazu führen, Drogen zu nehmen?“, fragte Frau Lindauer-Schulze. Neugier, Gruppenzwang und der Stress mit den Eltern, mit Freunden oder in der Schule lauteten die Antworten. „Welche Möglichkeiten des Stressabbaus seht ihr?“, gab die Polizeioberkommissarin zu bedenken. Sport und Bewegung, lesen oder Musik hören waren von den SuS zu vernehmen.

Drogen1BOSIn dem sich anschließenden Bearbeitungsprozess setzten sich die Kinder und Lehrkräfte mit Materialien der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) auseinander. Unter Einfluss von Drogen und Alkohol fühlt man sich kurzfristig wie ein Superheld: Stärke, Anderssein, Konzentration, Aktivität, Coolness, ein befreiendes, sorgloses Leben kennzeichnen solch’ ein Superhelden-Dasein! Doch weit gefehlt, denn der Teufelskreislauf nimmt seinen Lauf, wenn nämlich nach dem berauschenden Zustand der sprichwörtliche „Kater“ einsetzt: Das Gehirn hat längst die vermeintlich positiven Gefühle abgespeichert und will diesen Zustand schnell wieder erreichen – man greift erneut zur Droge. Die Abhängigkeit setzt ein.

Am meisten hat uns die sich anschließende Gesprächsrunde mit Flo*, einem 18jährigen, ehemaligen Schüler der BOS, beeindruckt. Er stellte sich 45 Minuten unseren z. T. sehr persönliche Fragen zu seiner jahrelangen Abhängigkeit (Marihuana, Amphetamine, Crystal Meth). Er berichtete eindringlich von seinem Krankheitsbild, seinen drei Entzügen in Kliniken sowie seiner jetzigen Verfassung. Bis heute hat er körperliche und psychische Beschwerden und leidet unter Wahnvorstellungen. „Wahrlich kein erstrebenswertes Leben!“, lautete eine Meinung unser SuS. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die vor und hinter den Kulissen zu diesem lehrreichen Projekttag beigetragen haben. Das waren äußerst praxisnahe Stunden!

Sabine Baum, Lehrerin, im Namen der Schüler und Lehrer der BOS

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